Hamburg Marathon 2013
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Autor und Copyright: Herbert Steffny
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Bahnspezialist Kipchoge mit Streckenrekord beim Debüt
Deutsche Frauen verpassen WM-Norm - Katharina Heinig mit Bestzeit
(21.4.2013)

Eliud Kipchoge Sieger beim Hambuirg Marathon 2013

Eliud Kipchoge - Sieger in Hamburg 2013
Eliud Kipchoge hieß der strahlende  Sieger in Hamburg 2013. Gleich beim Debüt stellte der frühere Weltmeister über 5.000 Meter einen neuen Streckenrekord auf.
(Foto, Copyright: Hochzwei)














Jan Oliver Hämmerling - bester Deutscher beim Hamburg Maratzhon 2013
Jan Oliver Hämmerling war schnellster Deutscher beim Hamburg Marathon.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




























Diana Lobacevske - Siegerin in Hamburg 2013
Diana Lobacevske hieß die Siegerin beim Hamburg Marathon 2013. Die Litauerin lief sich mit einer klugen Renneinteilung noch an die Spitze.
(Foto, Copyright: Hochzwei)








Lisa Hahner
Lisa Hahner lief gut, stürzte nach 8 Kilometern unglücklich und verpasste letztlich die anvisierte WM Norm für Moskau..
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)








Katharina Heinig
Katharina Heinig lief in Hamburg zu einer neuen Marathonbestzeit. Für eine Zeit im Bereich der WM-Norm reichte es (noch) nicht.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Am Start an den Messehallen des leicht veränderten Kurses des 28. Hamburg Marathons um 9.00 Uhr war es kühl, während des Rennens 6 bis 12 Grad bei blauem Himmel und wenig Wind. Nicht alle Athleten konnten diese leistungsfördernden Bedingungen für sich nutzen, wohl aber einer der Favoriten Eliud Kipchoge aus Kenia. Der 28-jährige Bahnspezialist wurde 2003 Junioren Crossweltmeister, im gleichen Jahr 5.000 Meter Weltmeister in Paris und holte in Peking 2008 Silber bei den Olympischen Spielen ebenfalls über 5.000 Meter. Der Mann aus der Umgebung von Kapsabet vom Läuferstamm der Kalenjin hat auch eine herausragende Bestzeit von 26:49,02 Minuten über 10.000 Meter und konnte beim Halbmarathon in Lille mit 59:25 Minuten im letzten Jahr brillieren. Nun stand rund um die Binnen- und Außenalster sein Marathon Debüt an.


Den Streckenrekord im Visier

Das Männerrennen lief in einer großen 20-köpfigen Gruppe, die der neue Athletenverpflichter Jos Hermens zusammenstellte, knapp unter 3:00 min/km an. Die Zeiten von 14:56 und 29:51 Minuten bei fünf bzw. 10 Kilometern deuteten in Richtung Streckenrekord (bisher 2:05:58 Stunden Abdullah Dawit ETH, 2012). Nach 15 und 20 Kilometern verschleppte das Tempo leicht, Halbmarathon wurde in 63:12 Minuten durchlaufen. Bei 25 Kilometern (1:14:50 Stunden) lagen noch neun Läufer zusammen. Der letzte Tempomacher verließ das Rennen bei 32 Kilometern und nun lieferten sich die Kenianer Eliud Kipchoge und Lawrence Kimaiyo mit den beiden Äthiopiern Limenih Getachew und Asafa Belay einen Länderkampf um die Plätze auf dem Treppchen. Kipchoge sah noch gut aus und zog die Vierergruppe zu einer Perlenkette auseinander. Die Entscheidung begann. Asafa fiel als erster zurück, dann Kimaiyo. Nur noch Getachew konnte Kipchoge folgen. Sollte der Bahnspezialist gleich beim Debüt den erfahrenen Marathonläufern wirklich ein Schnippchen schlagen?


Startnummer 1 gewinnt beim Debüt mit Rekord

Bei 35 Kilometern hatte Kipchoge in der Tat auch seinen letzten Verfolger abgeschüttelt und mit 1:44:16 Stunden schon 14 Sekunden Vorsprung. Das schneller gewordene Rennen nahm nun wieder Kurs auf eine 2:05 Stunden Zeit. Bei 40 Kilometern hatte Kipchoge, dem der Veranstalter nicht zu Unrecht die Startnummer 1 (die normalerweise der Vorjahressieger trägt) verpasst hatte, mit 1:58:59 Stunden den Streckenrekord klar im Visier. Stilistisch schön laufend gab der Debütant auf der Zielgeraden an der Messe nochmals mächtig Gas und spurtete zu 2:05:30 Stunden, was ihm eine Prämie von 37.000 Euro einbrachte. Wermutstropfen: Für eine Sekunde schneller hätte es nochmals 25.000 Euro zusätzlich gegeben! Damit war er sogar schneller als der Sieger des am selben Tag ausgetragenen und hochgehandelten London Marathon. Der Mann, der im Training bis 40 Kilometer lief, hinterließ einen unglaublich frischen Eindruck. Kipchoge lief vor dem Publikum noch eine lockere Ehrenrunde und gab ein überschwängliches Interview: „Ich bin glücklich Streckenrekord unter 2:06 Stunden gelaufen zu sein. Ich konnte auf der Ziellinie noch lächeln. Ich liebe die Stadt und die phantastischen Zuschauer. Ich danke den Zuschauern, Sponsoren und Organisatoren. Wir sehen uns nächstes Jahr.“ Der Äthiopier Getachew, der schon in Köln 2012 Zweiter wurde, lief in 2:07:34 Stunden Hausrekord und militärisch salutierend über den Zielstrich. Dritter wurde Lawrence Kimaiyo in 2:10:27 Stunden. Der für die TSG Bergedorf startende M40 Läufer Jan Oliver Hämmerling lief als bester Deutscher mit einer Zeit von 2:27:15 Stunden auf Rang 18. ins Ziel.




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Deutsche Frauen jagen WM Norm und Hausrekorde

Im Gegensatz zu den Herrren konnte das Frauenrennen die deutsche Karte spielen. Die Nachwuchsläuferinnen Lisa Hahner und Katharina Heinig hatten persönliche Bestzeiten und v.a. erste die WM-Norm im Visier. Lisa Hahner, die in Frankfurt mit 2:31:28 Stunden debütierte, lief in Begleitung von drei Tempomachern um den Rückwärts- und Treppenläufer Thomas Dold in Richtung 2:30:29 Stunden, was die geforderte WM-Norm für Moskau um eine Sekunde unterbieten würde. Begleitet wurde Lisa von ihrer wenige Minuten älteren Zwillingsschwester Anna (Bestzeit 2:30:14 Stunden) auf einem Tandem. Wegen eines Ermüdungsbruches konnte sie nicht selbst das Rad pedalieren. Lisa hatte sich für Hamburg speziell in Trainingslagern in Chiclana/Spanien und Iten/Kenia vorbereitet.

 

In ihrer Gruppe lief auch die Schweizerin Maja Neuenschwander, die Litauerin Diana Lobacevske und die Ukrainerin Kataryna Stetsenko mit. Bei fünf Kilometern lag man mit 17:49 Minuten gut im Plan. Katharina Heinig folgte verhaltener startend in 18:09 Minuten. An der Spitze lief ein Afrika-Trio mit Fiseha Kidist (ETH), Alemu Almaz und Priscilla Lorchima (KEN), die auf 2:28 Stunden Kurs liefen. Auch die nächsten Zwischenzeiten waren für Hahner sehr gleichmäßig in Richtung WM-Norm. Allerdings stürzte Lisa dann infolge einer Kollision mit einem Tempomacher nach acht Kilometern und zog sich eine blutende Schramme am Knie zu. Bis rund 17 Kilometer lag man dennoch weiter auf Kurs. Während das führende Trio die Halbmarathon Marke in 1:13:53 Stunden überlief, war die Verfolgergruppe mit Hahner, Neuenschwander und Stetsenko in 1:15:20 ein wenig langsamer geworden. Bei 25 Kilometern (1:29:26 Stunden) fiel Lisa Hahner aber aus der Gruppe Lobacevske, Neuenschwander und Stensko zurück. Katharina Heinig lag 44 Sekunden dahinter.


Litauerin schlägt die Afrikanerinnen

Bei Kilometer 30 führte noch immer das Afrika-Trio und lief auf eine 2:27 Stunden Zeit. Bei 35 Kilometern führte in der etwas langsamer werdenden Spitzengruppe noch Fiseha knapp vor Lorchima, aber nun schloss von hinten die immer schneller werdende Diana Lobacevske auf. Eine Zeit von unter 2:30 Stunden war noch drin. Während Fiseha ausstieg und Asafa zurückfiel kam auch die Schweizerin Neuenschwander immer näher und lief ebenfalls in die Spitze vor. Hahner war als Sechste mit 2:05:33 Stunden nur noch auf 2:31 Stunden Kurs, die WM-Norm war futsch. Heinig lag auf Platz neun. Offenbar war an der Spitze noch nichts entschieden. Die Olympia 28.Platzierte Lobacevske (Bestzeit 2:28:03 Stunden) zog bei 37 Kilometern davon und lief mit kräftigem Schritt einem einsamen Sieg mit einer zweiten schnelleren Hälfte in 2:29:17 Stunden zu.

 

Maja Neuenschwander wurde überraschend Zweite in 2:30:50 Stunden und die Kenianerin Priscilla Lorchima (2:31:23 Stunden) sicherte Afrika als Dritte einen Platz auf dem Podest. Dahinter kämpfte sich Lisa Hahner auf Platz vier in 2:31:49 Stunden vor. Mit dieser Zeit machte sie allerdings keinen echten Schritt nach vorne. Katharina Heinig, Tochter der früheren Weltklasse Marathonläuferin und Hamburg Siegerin Katrin Dörre-Heinig konnte dagegen im vierten Marathon, betreut von einem Tempomacher und ihrem Vater und Bundestrainer Wolfgang Heinig auf dem Motorrad mit 2:34:20 Stunden auf Platz sieben einen neuen Hausrekord (bisher 2:39:03 Stunden Hannover) feiern. Für beide war die WM Norm eine Nummer zu groß. Dahinter legte die für den  LAC TV Unterstrass startende Mona Stockhecke als Achte ebenfalls mit persönlicher Bestleistung einen ordentlichen Lauf hin.




Statistik, Finisherzahl und Frauenanteil

Im Ziel waren letztlich 11.441 Läufer (9.002 Männer und 2.439 Frauen). Der Frauenanteil betrug damit 21,3 Prozent. Die mittlere Netto-Zielzeit bei den Männern war 3:55, bei den Frauen 4:18 Stunden. Nach Veranstalterangaben sollen sicherlich die etwas zu hoch gegriffene Zahl von 750.000 begeisterten Zuschauer an der Strecke gewesen sein. Neben den Marathonläufern gingen annähernd 1.500 Staffeln mit 6.000 Läufern um 9.00 Uhr an den Start. Frank Thaleiser, Geschäftsführer der Hamburg Marathon Veranstaltungs GmbH, zog ein bewegtes und überaus positives Fazit: „Hamburg hat gezeigt, dass Laufen Völkerverständigung ist. Die Schweigeminute für Boston und der anschließende aufbrausende Beifall waren sehr bewegende Momente. Unsere Gedanken waren auch während des Laufs bei den Opfern aus Boston.“ Viele Läufer bekundeten ihre Verbundenheit mit den Opfern des Boston Marathons, durch  gelb-grüne Armbänder mit der Aufschrift "Run for Boston". Für kurze Unruhe für die Ordnungskräfte sorgte am U-Bahnhof Schlump ein verdächtiger Gegenstand. Kurzzeitig wurden die Schienen gesperrt. Aber Entwarnung: eine Untersuchung ergab, dass es sich um einen leeren, harmlosen Pappkarton handelte.


Ergebnisse


Frauen:

NameZeit
1.Lobacevske, Diana (LTU)02:29:17
2.Neuenschwander, Maja (SUI)02:30:50
3.Lorchima, Priscilla (KEN)02:31:23
4.Hahner, Lisa (GER)02:31:49
5.Andreeva, Iuliia (KGZ)02:33:04
6.Stetsenko, Kateryna (UKR)02:33:35
7.Heinig, Katharina (GER)02:34:20
8.Stockhecke, Mona (GER)02:36:50
9.Alemu, Almaz (ETH)02:37:22
10.Hauert, Céline (SUI)02:39:54
11.Fiseha, Kidist (ETH)02:42:59
12.Schmid, Luzia (SUI)02:45:46
13.Juuti, Sari (FIN)02:48:50
14.Ugena, Elena (ESP)02:50:32
15.Hodne, Anne Jorunn (NOR)02:51:24
16.Castellani, Isadora (ITA)02:53:32
17.Saanum, Inger Dagny (NOR)02:54:41
18.Paysen, Karen (GER)02:56:47
19.Vatnaland, Janne Elin (NOR)02:59:37
20.Schmitt, Sabine (GER)02:59:47

.

Männer:


NameZeit
1.Kipchoge, Eliud (KEN)02:05:30
2.Getachew, Limenih (ETH)02:07:35
3.Kimaiyo, Lawrence (KEN)02:10:27
4.Asefa, Belay (ETH)02:11:53
5.Ionescu, Marius (ROM)02:13:33
6.Nzima, Sibusiso (RSA)02:13:42
7.Yator, Vincent (KEN)02:13:57
8.Chirchir, Henry (KEN)02:15:11
9.Ribas, Ricardo (POR)02:15:43
10.Woldu, Daniel (SWE)02:16:32
11.Andreev, Grigoriy (RUS)02:16:33
12.Chesari, Jacob (KEN)02:17:03
13.Budolfsen, Lars (DEN)02:17:36
14.Bayabel, Yekeber (ETH)02:18:38
15.Kiprop, Wilson (KEN)02:19:20
16.Dessaix-Chin, Russel (AUS)02:23:26
17.Bekakcha, Mourad (ALG)02:27:04
18.Hämmerling, Jan Oliver (GER)02:27:15
19.Mehfeld, Dennis (GER)02:27:55
20.Reinsalu, Kristo (EST)02:28:05



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