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Sportmedizin und sportmedizinische Untersuchung in Berlin?

Frage von Herrn O. O.:

Lieber Herr Steffny,

Ich habe in einem Laufmagazin einen Bericht über sportmedizinische Untersuchungen gelesen. Ich hatte immer geglaubt, dass diese Untersuchungen nur für Hochleistungssportler Sinn machen. In diesem Artikel war jedoch die Rede davon, dass eine solche Untersuchung vor einem Marathon unentbehrlich ist, vor allem für Menschen über 40. Was meinen Sie dazu? Ich bin 46 Jahre, wohne in Berlin, könnten Sie mir eventuell auch eine Adresse nennen, wo man solche Untersuchungen dort vor Ort durchführen kann? Danke!

Antwort von Herbert Steffny:

Lieber Herr O.,

Ich möchte diese Frage wieder allgemein beantworten. Vor zwanzig Jahren waren sportmedizinische Untersuchungen tatsächlich ein Service und eine Domaine für Hochleistungssportler. Mittlerweile hat man jedoch realisiert, dass diese Untersuchungen auch für die zunehmende Zahl von (älteren) Freizeitsportlern und Wettkampfläufern wichtig sind, um Überbelastungen zu vermeiden und um das Training richtig zu gestalten und aufzubauen. Eine sportmedizinische Untersuchung besteht aus mehreren Teilen: die körperliche Untersuchung unterscheidet sich wenig vom üblichen Abtasten und Abhören beim Hausarzt. Ein Blutbild sollte ebenfalls erstellt werden. Wichtiger ist dabei die Untersuchung des passiven und aktiven Bewegungsapparats: der Sportmediziner wird die Verhältnisse zwischen den verschiedenen Muskelgruppen überprüfen, um Probleme wie Verkürzungen oder mangelhafte Muskelkraft herauszufinden. Diese Information ermöglicht die Erstellung eines speziellen und individualisierten Programms zur Kräftigung oder Dehnung der Muskulatur. So kann man Beschwerden beheben oder noch besser, frühzeitig vorbeugen.

Weitere Tests zur Überprüfung der Funktion des Herzens und des Kreislaufes sind das Ruhe-EKG und das Belastungs-EKG (je nach Sportart auf dem Fahrrad oder auf dem Laufband, als Läufer oder Walker sollten Sie diese walkend oder joggend auf dem Laufband durchführen). Diese Untersuchungen lassen Probleme und Risikofaktoren wie erhöhten Blutdruck, Rhythmus- oder Durchblutungsstörungen des Herzens rechtzeitig erkennen. Ein spezieller Teil der sportmedizinische Untersuchung ist die sogenannte Ergometrie: dabei wird die Laktatkonzentration (Laktatmessung) und die Sauerstoffaufnahme bei zunehmender Belastung untersucht. Dieser Test wird bis zur Erschöpfung durchgeführt; deswegen muss vorher immer ein Belastungs-EKG erfolgen. Die Ergometrie liefert wichtige Informationen über die aktuelle Leistungsfähigkeit und den Trainingszustand und liefert Daten zu einer optimalen Trainingsgestaltung. Bei erfahrenen Sportmedizinern können Sie auch eine Vorhersage über die mögliche Marathonzeit erhalten.

Eine sportmedizinische Untersuchung wird grundsätzlich jedem empfohlen, der ein intensives Trainingsprogramm aufnimmt. Das gilt besonders für Marathon, denn der ist zwar zur Zeit "trendy", aber wirklich kein Sonntagsspaziergang. Besonders wichtig ist diese Untersuchung für Männer über 35 und Frauen über 40, um das Risiko von Beschwerden und gesundheitlichen Problemen beim Marathonlauf zu minimieren. Wenn Sie Risikofaktoren wie starkes Übergewicht, orthopädische Beschwerden, Rauchen, hohen Blutdruck, Diabetes oder erhöhte Cholesterinwerte haben, sollten Sie sogar unabhängig vom Alter bereits vor Aufnahme eines normalen Gesundheits-Joggings einen erfajrenen Sportmediziner aufsuchen.

In Berlin dürfte es im Umfeld des Berlin Marathons einige Möglichkeiten für eine sportmedizinische Untersuchung geben. Eine empfehlenswerte Adresse mit dem erfahrenen Sportmediziner Dr. Fernando Dimeo ist die Sportmedizin in der Charité (Dr. Dimeo ist in meinem Referententeam und selbst ein erfahrener 2:19 Stunden Marathonläufer!):

Dr. med. Fernando Dimeo
Charité Campus Benjamin Franklin
Station 06 - Sportmedizin
Hindenburgdamm 30 - 12200 Berlin
Tel: (49) 30 8445 4834
Fax: (49) 30 8445 4767

Viele Erfolg beim sorgfältigen, risikoarmen und geduldigen Vorbereiten Ihres Marathons, Ihr Herbert Steffny

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