 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
 |
Ratgeber: Kaum Abnahme trotz Sport |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Copyright: Herbert Steffny
Nur zwei Kilo in 9 Monaten abgenommen!?
Frage von Sabine B.:
Hallo Herr Steffny,
obwohl Sie auf Ihrer sehr interessanten Seite bereits einiges zu
dem Thema geschrieben haben, möchte ich mich heute doch noch
einmal mit einer ähnlichen Frage an Sie wenden, die mich sehr
beschäftigt und zunehmend belastet. Es geht wieder mal um das
Thema "Abnehmen durch Laufen". Aufgrund meines
damaligen BMI von 28,7 (86 kg bei einer Körpergröße von 1,73
m) habe ich im November letzten Jahres (2003) mit dem Laufen
angefangen, um so meinen Fettreserven ans Leder zu gehen. Nachdem
ich zunächst natürlich nicht sehr viel laufen konnte, habe ich
erfreulich schnell gut an Kondition gewonnen und habe mich auf
ein Laufpensum von drei bis (meist) vier Läufen pro Woche von
jeweils einer bis eineinhalb Stunden hochgearbeitet. Meinen Puls
versuche ich in dem Trainingsbereich von 120 bis 165 Schlägen
pro Minute zu halten, wobei natürlich auch mal Werte darüber
vorkommen. Im Durchschnitt liege ich pro Lauf bei ca. 140 bis 145
(bei Tempoläufen schon auch mal bei 160...). Zusätzlich nehme
ich einmal pro Woche an einem Sportkurs teil, bei dem es weniger
um Ausdauer als um Kraftaufbau geht (gymnastische Übungen).
Soweit bin ich mit
meiner Leistung auch recht zufrieden, auch wenn ich es kaum
innerhalb eines Jahres auf einen Marathon bringen werde ;-). Was
mir allerdings bislang nicht gelungen ist, ist mein eigentliches
Ziel zu erreichen: Abzunehmen. Ich habe in den 9 Monaten gerade
mal 2 kg an Gewicht verloren auf jetzt etwa 84 kg. Ich weiß,
daß es Geduld braucht. Wie Sie auch schreiben, daß erst nach
ein bis zwei Monaten die Fettabnahme deutlich auf der Waage in
Kilogramm messbar werde. Aber 9 Monate?! Auch bezüglich meiner
Ernährung bin ich eigentlich - denke ich - recht vernünftig:
Bereits bevor ich mit dem Laufen angefangen hatte aber auch jetzt
noch esse ich fast gar keine Schokolade oder Kuchen, eher -
vielleicht zu oft ? - Weingummi, und ich trinke kaum Alkohol, gar
keine Limonaden sondern "dünne" Apfelsaftschorle oder
Tee (letzteres auch nur am Wochenende). Ich versuche, fette
Lebensmittel zu meiden, statt Butter verwende ich leichten
Frischkäse, statt Salami Aspikaufschnitt o. ä., ich liebe Obst
(hiervon esse ich manchmal tatsächlich sehr viel), ich esse
Fisch, Gemüse, Salat. Mit Vollkorn-Nudeln oder -Reis kann ich
mich leider nicht so recht anfreunden, aber ich esse auch kein
Weißbrot, sondern "dunkle" Brotsorten. Auch wenn ich
die Größe meiner Portionen mit denen der Menschen in meinem
Umfeld vergleiche, kann an und für sich auch die Menge nicht
problematisch sein.
Mir ist auch klar, daß zunächst mal Muskelmasse aufgebaut wird,
die schwerer ist, als Fettgewebe, daß ich vermutlich also
bereits mehr als 2 kg an Fett verloren haben dürfte. Aber
irgendwann müßte doch der Muskelaufbau soweit fortgeschritten
sein, daß ich dann auch "unter dem Strich" an Gewicht
verliere. Laufe ich vielleicht schon zuviel / zu schnell? Oder
sollte ich eher noch öfter laufen (täglich, wie gewisse
Experten ja auch empfehlen) oder längere Strecken, oder...? Ich
bin inzwischen schon recht frustriert und wäre für jeden Tip
dankbar!
Viele Grüße, Sabine B.
Antwort von Herbert
Steffny:
Hallo Frau B.,
das klingt alles sehr vernünfig, was Sie da beschreiben.
Allerdings fällt mir eine Ferndiagnose natürlich schwer.
Zumindest dürften Sie durch das Programm bisher wesentlich
fitter geworden sein. Zu den Pulswerten kann ich nichts sagen,
aber meiden Sie zu schnelles Laufen. Es gilt,
dass Sie sich locker unterhalten können sollten. Die Dauer
und Häufigkeit der Läufe ist eigentlich auch o.k.
Abgesehen von den nur 2 Kilo Abnahme müßten Sie es aber auch
sonst gemerkt haben. Passen alte Hosen/Kleider besser? Die
Muskelmasse ist bei gleichem Gewicht kleiner, kompakter, so dass Ihr
"Körpervolumen" abgenommen haben sollte.
Haben Sie jemals parallel vergleichend eine Fettmessung gemacht? Auch die sollte einen Aufschluss
darüber geben können, was sich im Körper verändert hat.
Letztlich bleibt natürlich bei der Ernährung
immer noch eine ganz wichtige Baustelle: nicht nur dass Sie
offenbar gesünder essen (was Sie beschreiben klingt allgemein
recht gut), sondern auch die Menge, d.h. die Kalorien. Die kann
ich von aussen natürlich auch nicht beurteilen. Wer abnehmen
möchte, sollte natürlich gesunde Lebensmittel essen, muss aber
letztlich weniger essen, als er/sie verbraucht. Man kann
selbstverständlich auch mit gesunden Lebensmitteln zunehmen ;)).
Sie werden zu den ganzen Massnahmen wahrscheinlich nur dann
weiter abnehmen, indem Sie
bei gleichem Essen noch mehr trainieren (das ist aber aus Gesundheitsgründen nicht mehr notwendig und aus Zeitgründen nicht so sinnvoll)
oder besser: tatsächlich weniger essen.
Das muss ja nicht "hungern" sein, sondern etwas weniger, viele kleine Massnahmen machen über Monate auch eine stabile Abnahme. Auch Umstellungen mit kalorienärmeren, ballaststoffreicheren Sattmachern, wie Gemüse usw. sind sinnvoll. Einfache Wahrheit: definitiv nimmt man nur ab, wenn man weniger isst, als man verbraucht. Mehr über Ernährung und Abnehmen finden Sie auch in unserem Ernährungsbuch: "Perfektes Lauftraining - Das Ernährungsprogramm"
Viel Erfolg dabei
Herbert Steffny
