Frankfurt Marathon 2019
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Autor und Copyright: Herbert Steffny
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Valary Aiyabel läuft 2:19:10 Stunden!
Katharina Steinruck (Heinig) läuft Bestzeit und Olympianorm
(von Herbert Steffny am 27.10.2019 aus Frankfurt)

Ergebnisse

Marathon Vortrag oder Workshop mit Herbert Steffny?

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Valary Aiyabei Frankfurt 2019
Jubel im Konfettiregen! - Die Kenianerin Valary Aiyabei läuft Streckenrekord mit 2:19:10 Stunden.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Kenianerin Aiyabei läuft Streckenrekord

Die 28-jährige Kenianerin Valary Jemeli Aiyabei stellte überraschend beim 38. Frankfurt Marathon mit 2:19:10 Stunden einen phantastischen neuen Streckenrekord auf. Die Kleinste unter allen Läuferinnen katapultierte sich bei nahezu optimalen Bedingungen (14 Grad C, fast windstill, Regen begann erst als die Elite im Ziel war) damit zur zwölftschnellsten Läuferin aller Zeiten und belegt in der diesjährigen Weltbestenliste Platz fünf. Es ist zudem die viertschnellste Zeit einer Frau in Deutschland. Valary Aiyabei hatte bisher einen Hausrekord von 2:20:53 Stunden, den sie 2017 in Berlin als Dritte aufstellte. Sie gewann in den letzten Jahren diverse Marathons, so in Peking, Prag, Barcelona und Valencia. Sie kommt aus Iten, dem Laufmekka in Kenia (wohin wir im Februar 2020 wieder eine Reise anbieten). Eigentlich ist noch mehr drin, denn sie begann das Rennen am Main viel zu flott.


Valary Aiyabei Frankfurt 2019
Schon nach sechs Kilometern war Valary Aiyabei nur noch unter Männern - neben ihr Ehemann Kenneth
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Ehemann macht vorzeitig schlapp

Begleitet von ihrem Ehemann Kenneth Tarus, der allerdings bei 15 Kilometern wegen Magenproblemen passen musste, durchlief Aiyabei die fünf Kilometer Marke in 15:38 Minuten, was einer 2:12 Stundenzeit also Weltrekordtempo entspricht! Später musste sie sich meisten alleine oder von einzelnen Männern begleitet regelrecht durchhangeln. Halbmarathon passierte Aiyabei in immer noch flotten 1:07:42 Stunden, für die zweite Hälfte benötigte die Kenianerin dann 1:11:28 Stunden. Im Ziel sprudelte die extrovertierte Läuferin im Konfetti-Regen vor Freude, legte sich erst auf den Boden und absolvierte dann eine wohlverdiente Ehrenrunde. Damit erfüllte sie die hohen Erwartungen der Veranstalter, den Frauenrekord unter 2:20 Stunden zu drücken. Lohn der Mühe war 80.000 Euro Preisgeld inklusive Zeitboni!

Katharina Steinruck Ziel Frankfurt 2019
Großer Jubel - Die Frankfurterin Katharina Steinruck läuft Bestzeit und Olympianorm!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Katharina Steinruck überzeugend!

Zweite wurde dahinter die Äthiopierin Megertu Kebede in 2:21:10 Stunden und Rang drei belegte die Titelverteidigerin Meskerem Assefa (ETH) in 2:22:11 Stunden. Die eigentliche Favoritin 10.000-Meter-Europameisterin Lonah Salpeter, eine Kenia-gebürtige Israelin kam in 2:23:11 Stunden nur auf Rang vier. Ihre Bestzeit lag immerhin bei 2:19:46 Stunden. Erfreulich aus deutscher Sicht: mit persönlicher Bestzeit von 2:27:26 Stunden belegte die Frankfurter Lokalmatadorin Katharina Steinruck (früher Heinig) Rang zehn und blieb damit deutlich unter der internationalen Olympia-Norm von 2:29:30 Stunden. Auch sie feierte ihren Erfolg ausgelassen im Ziel. Ihre Eltern Bundestrainerin Kathrin Dörre-Heinig als Olympiadritte 1988 selbst früher Weltklasseläuferin und Vater Wolfgang Heinig, der auch für Hindernisläuferin Gesa Krauses als Trainer verantwortlich ist, hatten sichtlich feuchte Augen. Erwähnenswert: die erst 21-jährige Regensburgerin 32 Minuten Läuferin Miriam Dattke schnupperte als Co-Häsin bis 25 Kilometer Marathonluft. Vielleicht kommt hier bald ein weiteres deutsches Lauftalent auf die Marathondistanz?


Kathrin Dörre Heinig und Wolfgang Heinig Frankfurt 2019
Feuchte Augen stolzer Eltern - Die Olympiadritte Kathrin Dörre-Heinig und Ehemann Wolfgang Heinig.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

 



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Männer verbummeln bessere Zeit

Das Männerrennen war zwar bis zum Ende spannend, aber nicht so schnell wie erhofft. Nach flottem Beginn in Richtung 2:05 Stunden „schliefen die unterwegs ein“ – so Renndirektor Jo Schindler. Zu viele Köche verderben den Brei und so wollte offensichtlich keiner für den anderen in der zweiten Hälfte das Tempo machen. Man nutzte die günstigen Bedingungen nicht für Rekordzeiten. Lange ließ man sogar den exzellenten Mastersrunner Mark Kiptoo, den ältesten der Topgruppe das Tempo machen. Schließlich kam es zum Spurt einer Vierergruppe und der Äthiopier Fikre Bekele Tefera hatte in der Festhalle in 2:07:08 Stunden die Nase zwei Sekunden vor Landsmann Dawit Arega Wolde (2:07:10 Stunden). Dritter wurde im knappsten Finish in der Frankfurter Marathongeschichte Aweke Yimer (Bahrain) in 2:07:12 Stunden.

 Frankfurt Marathon Männer Elite
Bis zum Halbmarathon waren die Männer noch flott unterwegs. Der spätere Sieger hielt sich wie hier
vor der Skyline von Mainhattan meist am Ende des Elite-Feldes auf.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Blamabel - Geher wird schnellster Deutscher!

Die deutschen Männer enttäuschten. Der Frankfurter frühere 1.500 Meter Spezialist Tesfaye Homiyu versuchte sich an seinem ersten Marathon und stürmte zwar mutig, aber sicherlich viel zu schnell auf eine Zeit von unter 2:10 Stunden (Halbmarathon 1:04:43 Stunden). Auf der zweiten Hälfte musste der aus Äthiopien stammende Läufer zeitweilig alleine laufen und verlor Minute um Minute. Vielleicht war er durch seine starken Halbmarathonvorleistungen aus dem Vorjahr (1:01:20 Stunden, Den Haag) auch etwas übermotiviert. Blamabel für die deutsche Männergarde: auf der Zielgerade wurde Homiyu überraschend vom 50 Kilometer Geher Karl Junghannß überholt, der sein „Laufdebüt“ beim Marathon in guten 2:17:54 Stunden gleich als bester Deutscher beendete. Der Erfurter möchte dennoch vorerst nicht auf Laufen umsteigen, da er für sich über die 50 Kilometer Strecke beim Gehen für Olympia in Tokio 2020 mehr ausrechnet. Homiyu Tesfaye blieb lediglich der Titel des hessischen Meisters in 2:18:30 Stunden und die Option es auf irgendeiner Strecke in Richtung Olympischer Spiele noch zu versuchen. So unglücklich wirkte der Marathonnovize nicht bei der Pressekonferenz. Sein selbstbewusstes Statement: „In Tokio bin ich auf jeden Fall dabei – egal auf welcher Strecke!“ Nach diesem Lehrgeldrennen will er es eventuell auch noch mal über 42,195 Kilometer versuchen.

Homiyu Tesfaye Frankfurt 2019
Startete viel zu schnell und zahlte Lehrgeld! Aber Homiyu Tesfaye holte beim Debüt den Hessentitel.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Insgesamt, inklusive Staffeln, Bretzellauf und Kinderrennen bewegte der Mainova Frankfurt Marathon am Rennwochenende in allen Wettbewerben 27.047 Teilnehmer. Den Marathon beendeten letztlich 2.363 Läuferinnen und 8.190 Männer in bis zu 6:37 Stunden. Der Frauenenteil beträgt lediglich 22,4 Prozent, das ist deutlich weniger als in Berlin (30,2%). Die Gesamt-Finisherzahl von 10.553 Läufern erreichte nicht die
Rekord-Finisherzahl von 12.437 Läufern aus dem Jubiläumsjahr 2011.


Karl Junghannß Ziel Frankfurt 2019
Schnellster Deutscher Läufer war ein 50km Geher! Karl Junghannß düpierte die deutsche Läuferelite
beim Debüt in 2:17:54 Stunden.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




Ergebnisse:

Männer:

1. Fikre Tefera ETH 2:07:08
2. Dawit Wolde ETH 2:07:10
3. Aweke Yimer BRN 2:07:12
4. Martin Kosgey KEN 2:07:20
5. Maru Teferi ISR 2:08:09
6. Mark Kiptoo KEN 2:08:09
7. Kenneth Keter KEN 2:09:29
8. Daniele Meucci ITA 2:10:52
9. Benard Kipyego KEN 2:11:38
10. Derek Hawkins GBR 2:12:49

 


Frauen:

1. Valary Aiyabei KEN 2:19:10
2. Megertu Kebede ETH 2:21:10
3. Meskerem Assefa ETH 2:22:11
4. Lonah Salpeter ISR 2:23:11
5. Caroline Rotich KEN 2:24:42
6. Askale Wegi ETH 2:25:03
7. Sylvia Kibet KEN 2:26:04
8. Stephanie Twell GBR 2:26:40
9. Hiwot Yemer ETH 2:26:40
10. Katharina Steinruck GER 2:27:26



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