Berlin Marathon 2013
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Autor und Copyright: Herbert Steffny
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2:03:23 Stunden - neuer Weltrekord!
Kenia dominiert in Berlin - Masters-Weltrekord durch Irina Mikitenko
(von Herbert Steffny am 29.9.2013 aus Berlin)

Marathon Vortrag oder Workshop mit Herbert Steffny?

Keniareise ins Hochland nach Iten im Februar 2014

Der neue Weltrekordler Wilson Kipsang strahlt zu recht
Wilson Kipsang strahlt bei der
Pressekonferenz vor Selbstbe-
wusstein und wegen des neuen
Weltrekords.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Wilson Kipsangs Zwischenzeiten:
km Zeit Diff
5 km 00:14:33 14:33
10 km 00:29:16 14:43
15 km 00:43:45 14:29
20 km 00:58:20 14:35
Halbm 01:01:34 03:14
25 km 01:13:13 11:39
30 km 01:28:01 14:48
35 km 01:42:36 14:35
40 km 01:57:12 14:36
Ziel 02:03:23 06:11



Eliud Kipchoge der Mann der Zukunft?
"Vor dem Rennen war ich noch ein kleiner Marathonläufer, jetzt gehöre ich zu den Großen!"
Eliud Kipchoge, 5.000 Meter Weltmeister 2005, der Mann der Zukunft?

(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Berlin Marathon 2012 Stimmung am Potsdamer Platz
Tolles Wetter und Stimmung am Potsdamer Platz. Der Frauenanteil erreichte in Berlin 24,6 Prozent.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


























































Florence Kiplagat Siegerin Berlin 2013
Die Kenianerin Florence Kiplagat wiederholte ihren Sieg von 2011 in Berlin auch 2013. Sie kommt wie der Sieger aus Iten/Kenia
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



Irina Mikitenko läuft Masters Weltrekord
Irina Mikitenko läuft Masters Weltrekord und hält in Deutschland die jüngere Generation auch mit 41 Jahren noch in Schach.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




André Pollmächer lief persönliche Bestzeit
André Pollmächer lief persönliche Bestzeit und feierte ein zufriedenstellendes Come-back mit der Quali für die EM in Zürich 2014 in der Tasche.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)




Falk Cierpinski, Vitaly Rybak, Marin Blazinski
Falk Cierpinski, Vitaly Rybak und Marin Blazinski blieben ebenfalls deutlich unter 2:20 Stunden und mischten gehörig die deutsche Marathonbestenliste auf.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Beim 40.Jubiläumsmarathon in Berlin machte der Kenianer Wilson Kipsang seine Ankündigung von der Pressekonferenz wahr. Bei nahezu idealen Bedingungen, sonnig 12-15C, stellte er mit 2:03:23 Stunden einen neuen Weltrekord auf. Der 31-jährige Kenianer unterbot die alte Marke aus dem Jahre 2011 von Landsmann Patrick Makau um 15 und seinen Hausrekord um 19 Sekunden. Patrick Makau war wegen einer Knieverletzung in Berlin nicht am Start. Kipsangs Leistung ist der neunte Weltrekord, der bislang beim Berlin Marathon aufgestellt wurde. Donnerwetter! Die sechs schnellsten Männer aller Zeiten stellten ihren Hausrekord in Berlin auf!!!


Ewige Weltbestenlisten Marathon

Starkes Finale sichert Weltrekord

Lang lief eine große Gruppe mit zahlreichen Tempomachern auf Rekordkurs, Halbmarathon wurde in 1:01:32 Stunden durchrannt. Bis 35 Kilometer führte ein Kenia-Trio bestehend aus Wilson Kipsang, dem Hamburg Marathonsieger Eliud Kipchoge und dem 20 -jährigen Youngster Geoffrey Kipsang. Doch dann machte der Olympiadritte ernst und zog davon, denn man lag mit 1:42:36 Stunden bereits 20 Sekunden hinter Makaus Zwischenzeit von vor zwei Jahren. Doch bei leichtem Gegenwind war der Rekordversuch im Alleingang bei 40 Kilometern sogar nochmals in Gefahr. Rückenwind-unterstützt flog der zweifache Frankfurt Marathonsieger in zwei 2:48 Minuten Kilometer-Abschnitten förmlich dem Ziel hinterm Brandenburger Tor entgegen. In starken 6:11 Minuten legte er die letzten 2,195 Kilometer zurück, der zweitschnellste Schlussabschnitt bei einem Weltrekordrennen. Bisher war bei einem Weltrekord Ronaldo da Costa (Berlin 1998, 2:06:05 Stunden) in 6:10 Minuten der Schnellste. Geoffrey Mutai lief beim Marathon in Eindhoven 2009 mit 6:05 Minuten (Ziel 2:07:01 Stunden), aber ohne Weltrekord noch flotter. Kipsang benötigte als starker Finisher bereits in Frankfurt 2011 nur 6:12 Minuten für die letzten 2,195 Kilometer „Bei 40 Kilometern schaute ich auf die Uhr und dachte: nicht schon wieder diesen Mist wie in Frankfurt!“ Dort verpasste der Mann aus Iten im kenianischen Hochland (dorthin führt übrigens unsere Keniareise im Februar 2014) den Weltrekord um lediglich vier Sekunden. In der phantastischen Umgebung von Iten trainierte ich übrigens schon seit 1988....


Vorbild Paul Tergat

„Damit erfüllte ich mir einen Traum. Vor 10 Jahren habe ich Paul Tergat im TV in Berlin Weltrekord laufen sehen. Das motivierte mich es ihm gleich zu tun“ so der intelligente Strahlemann bei der Pressekonferenz nach seinem großen Erfolg. In seiner Schulzeit lief er zwar, setzte aber zunächst auf eine gute Ausbildung. Er kam erst später zum Laufsport, war zwischenzeitlich Kaufmann und Handlungsreisender. Doch als spätberufener  Läufer wurde er erst richtig reich. In Berlin kassierte er neben einem dicken Antrittsgeld alleine an Prämien 120.000 Euro. Auf die Frage, ob er noch schneller laufen könne, antwortete der selbstbewußte Kenianer: "Ich glaube schon, alles unter 2:03:23 ist für mich ok!" Die Show stahl ihm im Ziel allerdings ein taktloser Selbstdarsteller, der kurz vor dem Sieger über die Balustrade sprang und mit einem T-Shirt mit Sexshopwerbung vor ihm das Zielbanner zerriß. Der Veranstalter kündigte eine Klage wegen Hausfriedensbruchs an. Eine Woche zuvor soll der Störenfried bereits bei einem Fußballspiel seine Show abgezogen haben….

Das führende Keniatrio mit Eliud Kipchoge, Wilson Kipsang und Geoffrey Kipsang bei Kilometer 33
Das führende Keniatrio mit Eliud Kipchoge, Wilson Kipsang und Geoffrey Kipsang bei Kilometer 33
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Dreifach-Sieg für Kenia

Der frühere 5.000-m-Weltmeister Eliud Kipchoge war eigentlich mein heimlicher Favorit, aber auch er überzeugte in 2:04:05 Stunden in seinem erst zweiten Marathon. Damit steht er immerhin auf Rang vier in der Liste der schnellsten Marathonläufer aller Zeiten. Damit ist er auch der schnellste Verlierer aller Zeiten. Dritter wurde wie im Vorjahr der mit dem Sieger nicht verwandte erst 20-jährige Geoffrey Kipsang in 2:06:26 Stunden. Der Kenianer hatte sich die Strecke 2011 schon als Pacemaker für Haile Gebrselassie und Patrick Makau angeschaut. Während die Kenianer klar dominierten, spielten die Äthiopier in diesem Jahr keine Rolle. Kenia holte sich damit auch die Führung in der Weltjahresbestenliste von den Äthiopiern zurück.

alle Marathons von Wilson Kipsang:
 Zeit  Platz    Ort  Jahr  
 2:07:13  3.  Paris  2010
 2:04:57  1.  Frankfurt  2010
2:06:13  1.  Lake Biwa  2011
 2:03:42 1. Frankfurt 2011
 2:04:44  1.  London  2012
 2:09:37  3.  London OS Bronze  2012
 2:12:31 1. Honolulu 2012
 2:07:47 5. London 2013
 2:03:23  1.  Berlin   2013

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Kenianische Dominanz auch bei den Damen

Florence Kiplagat, ebenfalls aus Kenia/Iten konnte ihren Sieg von 2011 wiederholen. Das nur 1,55 Meter große 26-jährige Leichtgewicht (52 kg) gewann nach etwas zu schnellem Beginn auf unter 2:19 Stunden vor ihrer Landsfrau Sharon Cherop. Die Halbmarathonmarke passierte Florence Kiplagat in immer noch flotten 69:48 Minuten. Fünf Kilometer vor dem Ziel löste sie sich von ihrer zwischenzeitlich aufschließenden Landsfrau. „Ich habe mich zunächst sehr gut gefühlt, doch dann bekam ich aufgrund einer Blase Probleme mit meinem rechten Fuß“, erklärte die Siegerin, die mit 2:21:13 immerhin die drittbeste Zeit des Jahres erzielte. Sharon Cherop erreichte mit 2:22:28 als Zweite eine persönliche Bestzeit. Die Äthiopierinnen spielten in Berlin ebenfalls keine Rolle. Bei der Pressekonferenz hatte Kiplagat, offenbar komplett verausgabt, sichtlich Schwierigkeiten auf das Podium zu steigen.


Irina Mikitenko mit Masters Weltrekord

Auf einen hervorragenden dritten Platz lief in einem taktisch gleichmäßigen Rennen (1:12:24 Stunden bei Halbmarathon) als beste Deutsche Irina Mikitenko (Eintracht Frankfurt). Die 41-Jährige war damit nicht nur die einzige Nichtafrikanerin auf dem Podium, sondern stellte mit 2:24:54 Stunden zudem einen neuen Masters Weltrekord auf (Altersklasse ab 40 Jahre). Die Bestmarke stand zuvor bei 2:25:43 Stunden von Lyudmila Petrova aus New York 2008. Die nächstplatzierte Deutsche war auf Rang acht. Nina Stöcker (LG Ratio Münster) lief bei ihrem Debüt gute 2:37:46. Mikitenko unterbot allerdings als Einzige und Älteste der dünnen deutschen Frauenelite die Norm für die Europameisterschaften 2014 in Zürich.


Hoffnungsschimmer - Comeback von Pollmächer und Cierpinski

Bei den deutschen Männern gab es wieder einen Schimmer am Horizont. Nach längerer Durststrecke mit Verletzungspausen meldete sich André Pollmächer zurück. Zuletzt hatte er 2009 einen Marathon beendet. Mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 2:13:05 Stunden belegte er Rang 14 und unterbot als einziger deutscher Läufer die Norm von 2:13:30 Stunden für die Europameisterschaften 2014. Im Ziel war er nicht unzufrieden, "aber es wäre mehr drin gewesen, wenn ihn nicht Krämpfe geplagt hätten," so der Düsseldorfer. Nun – an der Leistungsgrenze ist das nun mal so. Er sei im letzten Drittel auf Sicherheit gelaufen und hätte erst auf den letzten zwei Kilometern wieder forciert. Für das Selbstbewusstsein war diese "Sicherheitslauftaktik" sicherlich vollkommen in Ordnung. Die deutsche Marathon Bestenliste wurde auch durch die Leistung von Falk Cierpinski, der ebenfalls einem jahrelangen Verletzungs- und Seitenstechen-Jammertal entstieg, mit 2:14:50 auf Platz 18 aufgemischt. Vitaly Rybak mit 2:15:39 Stunden als 19. und Marcin Blazinski  in 2:17:53 Stunden als 23. blieben ebenfalls noch unter 2:20 Stunden. Das ist sicherlich kein Maßstab für Weltklasse, aber doch besser als im letzten Jahr wo lediglich Jan Fitschen in Berlin unter 2:20 Stunden einlief.


Statistik - mehr Frauen, weniger Zuschauer

36.544 Läufer aus 119 Nationen im Ziel bedeutet ebenfalls einen neuen Finisherrekord (bisher 2008 35.786 Finisher). Alleine 5.091 Dänen beendeten das Rennen hinter dem Brandenburger Tor. 27.549 Männer und 8.995 Frauen beendeten das Rennen, was eine Frauenquote von genau 24,6 Prozent ergibt, die höchste jemals beim Berlin Marathon und bei einem großen deutschen Marathon. 1.479 Läufer blieben unter 3:00 Stunden. Das entspricht 4,0 Prozent der Finisher und ist damit ähnlich wie im Vorjahr. Die mittlere Netto-Zielzeit lag bei den Männern 3:54:24 Stunden und bei den Frauen 4:22:51 Stunden und ist damit rund ein bis zwei Minuten schneller als 2012, was an den sehr guten Bedingungen auch für die Freizeitläufer gelegen haben mag. 


Weltklassezeit und Weltrekord - Eliud Kipchoge und Wilson Kipsang dürfen feiern!
Weltklassezeit und Weltrekord - Eliud Kipchoge und Wilson Kipsang dürfen feiern!
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Zuschauerrückgang und wieder ARD TV-Übertragung

Die Zuschauerzahl am Streckenrand lässt seit Jahren leider etwas nach, an vielen Streckenabschnitten ist gähnende Leere. Jedenfalls ist sie weit, weit weg entfernt von den vom Veranstalter angegebenen eine Million Zuschauer. Dazu müssten auf beiden Seiten Sechserreihen entlang der gesamten Strecke stehen, was natürlich mit Abstand nicht der Fall ist! Leider folgt man auch in Berlin auch dem Trend die Zahlen aufzupeppeln, wohl um wie anderenorts mit großen Zahlen Sponsoren und Medien anzulocken. Die ARD übertrug nach dem ntv-Zwischenspiel
erstmals wieder den Marathon live. Die Einschaltquote erreichte 600.000 Zuschauer.

Unter den weiteren guten Leistungen ist der Weltrekord beim Inliner Marathon am Vortag zu nennen. Der Belgier Bart Swings benötigte 59:28 Minuten und durchbricht damit als Erster überhaupt die magische Grenze von einer Stunde.

Interesse an Vortrag: "Das kenianische Laufwunder"?

Ergebnisse:

Männer:
Platz Name Brutto
1. Kipsang, Wilson (KEN) 02:03:23
2. Kipchoge, Eliud (KEN) 02:04:05
3. Kipsang, Geoffrey (KEN) 02:06:26
4. Chemlany, Stephen Kwelio (KEN) 02:07:44
5. Kiptanui, Maswai (KEN) 02:08:52
6. dos Santos, Marilson (BRA) 02:09:24
7. Ishikawa, Suehiro (JPN) 02:10:24
8. Kobayashi, Koji (JPN) 02:11:31
9. Rui, Silva (POR) 02:12:16
10. Jisa, Sisay (ETH) 02:12:17
11. Brzezinski, Blazey (POL) 02:12:17
12. Keiyo, Josphat (KEN) 02:12:40
13. Habarurema, Jean (FRA) 02:12:40
14. Pollmächer, Andre (GER) 02:13:05
15. Gardzielewski, Arkadiusz (POL) 02:13:53
16. van Schuerbeeck, Willem (BEL) 02:14:19
17. Pellecchia, Liberato (ITA) 02:14:28
18. Cierpinski, Falk (GER) 02:14:50
19. Rybak, Vitaly (UKR) 02:15:39
20. Gamonal, Miguel (ESP) 02:17:19
21. Budolfsen, Lars (DEN) 02:17:38
22. Frazer, Thomas (IRL) 02:17:45
23. Blazinski, Marcin (GER) 02:17:53
24. Lehmann, Adrian (SUI) 02:18:53
25. Gilbert, John (GBR) 02:19:11
26. Kamijo, Norio (JPN) 02:19:20
Frauen:
Platz Name Brutto
1. Kiplagat, Florence (KEN) 02:21:13
2. Cherop, Sharon (KEN) 02:22:28
3. Mikitenko, Irina (GER) 02:24:54
4. Kiprop, Helah (KEN) 02:28:02
5. Davila, Desiree (USA) 02:29:15
6. de la Rosa, Vianey (MEX) 02:32:35
7. Hayakawa, Eri (JPN) 02:37:45
8. Stöcker, Nina (GER) 02:37:46
9. Lee, Lizzi (IRL) 02:38:09
10. Gutierrez, Maria Yolanda (ESP) 02:38:18
11. Nunige, Jasmin (SUI) 02:39:00
12. Riga, Sofia (GRE) 02:39:10
13. Ganiel, Gladys (IRL) 02:39:26
14. Pohl, Veronica (GER) 02:45:53
15. Dr. Alder-Baerens, Nele (GER) 02:47:03
16. Rüegger, Susanne (SUI) 02:46:28
17. Kleis-Kristoffersen, Anne Mette (DEN) 02:47:39
18. Sønder, Luise (DEN) 02:48:24
19. Juhl, Anne-Maren (DEN) 02:52:22
20. Hjelmsø, Lene (DEN) 02:49:32
21. Muramatsu, Natsuko (JPN) 02:49:34



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